Seit langer Zeit suche ich nach Möglichkeiten, wie ich Zeit und Raum malerisch aufspannen und übereinanderlegen kann.
Mit meinem neuesten Gemälde "UnVerbindlich" habe ich thematisch ein Gefühl ins Zentrum gesetzt, das genau diese Raum- und Zeitebenen beinhaltet. Das besagte Gefühl habe ich oft, wenn ich den Sternenhimmel betrachte: Es ist ein Gefühl, mit Menschen - manchmal auch mit einer ganz bestimmten Person - in Verbindung zu sein, zur gleichen Zeit unter dem gleichen Sternenhimmel zu weilen, auch wenn uns hunderte, tausende Kilometer trennen, auch wenn unsere Lebenssituationen sich nicht physisch berühren und wir in diesem einen Moment nicht in offensichtlichem Kontakt zueinander stehen. Ich spüre dann gleichzeitig Nähe, die mich warm durchströmt, mich streichelt und sich in mir zufrieden wie eine alte Katze niederlässt und zusammenrollt, als auch die überdimensionalen und kaum vorstellbaren Distanzen bis hin zu den Sternen, die so weit weg sind, dass alles Mögliche darunter geschieht, ohne dass ich es mitbekommen, ohne dass ich es auch nur ahnen könnte.
Für die malerische Umsetzung habe ich mit Überlagerungen, Verzerrungen und Spiegelungen gearbeitet. Nicht nur das Planen und Umsetzten war eine recht komplexe, vielschichtige Angelegenheit, sondern auch das Betrachten des fertigen Gemäldes erfordert das parallele Erfassen und Verbinden mehrerer Ebenen, das variable Filtern einer "Informationsflut", könnte man sagen.
Ich habe u.a. mithilfe von Video-Aufnahmen dieses Gemäldes ein Video gemacht. Die Cellomusik habe ich direkt zum Film improvisiert und aufgenommen: